Es vergeht im Schnitt keine Woche, in der sich nicht Menschen an das ZfP Südwürttemberg in Weissenau wenden – in der Hoffnung, etwas über ihre Angehörigen zu erfahren, die Opfer der NS-Psychiatrie wurden. Dies macht deutlich, dass diese Jahre des Unrechts in der deutschen Geschichte noch immer Auswirkungen auf das Heute haben. Politische Forderungen nach einer Wende in der Erinnerungskultur gehen daher völlig fehl. Im Gegenteil: Die mit der Aufarbeitung der NS-Verbrechen verbundene Haltung, unsere demokratische Verfasstheit als schützenswertes Gut zu betrachten, ist nicht bloße politische Meinung, sondern humanistische Verpflichtung, welcher wir als Gesellschaft nachkommen möchten.

Die Gedenkfeier beginnt um 11 Uhr im Festsaal des Klosters Weissenau. Es werden Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm „Das Schweigen brechen“ von Robert Domes gezeigt und es findet ein Podiumsgespräch mit dem Regisseur und Angehörigen von Münchner NS-Psychiatrieopfern statt. Während von der Münsterkirche 691 Glockenschläge erklingen, geht es dann um 12.30 Uhr gemeinsam zum Denkmal der grauen Busse. Dort wird der Ravensburger Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp eine Ansprache halten und es wird Kranzniederlegungen geben.

Detaillierte Informationen zum Programm sowie zu weiteren Veranstaltungen sind im Einladungsflyer zu finden.