Das Rauchen ist eins der größten vermeidbaren Gesundheitsrisiken. Die Beratung und die Unterstützung bei der Tabakentwöhnung ist deshalb ein wichtiges Thema in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen. Der Standort Weissenau des ZfP Südwürttemberg wurde nun erneut mit dem Silber-Zertifikat der Initiative „rauchfrei plus“ ausgezeichnet.
Das ZfP Südwürttemberg ist schon seit vielen Jahren Mitglied im Deutschen Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen (DNRfK). In regionalen Steuerungsgruppen initiieren engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Maßnahmen, um sowohl Patient:innen als auch Mitarbeitende, die rauchen, über die Risiken zu informieren und ihnen Hilfe für einen möglichen Rauchstopp anzubieten: Rauchstopp-Kurse, Nikotinersatztherapie, die Ausbildung zu Rauchstopp-Berater:innen sowie ausgewiesene Raucherbereiche sollen Interessierten den Nikotinentzug erleichtern und Nichtraucher:innen vor passivem Rauchkonsum schützen.
„Die erneute Auszeichnung des Standorts Weissenau mit dem Silber-Zertifikat freut mich sehr, bestätigt sie doch unseren Stil, mit diesem Thema umzugehen; nämlich zu sensibilisieren und proaktiv Angebote zu machen, statt zu stigmatisieren. Wir möchten Rauchern gegenüber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger agieren“, sagte Prof. Dr. Juan Valdés-Stauber, Regionaldirektor Ravensburg-Bodensee, bei der Verkündung des positiven Ergebnisses der Auditierung. Das Zertifikat der DNRfK ist vier Jahre gültig.
Originelle Ideen und frisches Design
Die Auditor:innen, DNRfK-Geschäftsführerin Christa Rustler, Dr. Edith Weiß-Gerlach und Dr. Deniz Cerci, äußerten sich beeindruckt von dem, was die Projektgruppe alles auf die Beine gestellt hat. Auditor Dr. Cerci lobte unter anderem das breite, multiprofessionelle Engagement in der Belegschaft, die große Zahl an Rauchstopp-Berater:innen sowie die von der Klinikleitung getragene Unterstützung auch für Mitarbeitende. Er sagte: „Ebenfalls sehr gut gefallen haben uns die originellen Ideen wie etwa der Tabakwanderpfad sowie das frische Design der Werbematerialien.“
Er machte den Projektmitgliedern Mut, dass rauchfreie Krankenhäuser tatsächlich möglich seien, dies zeigten internationale Beispiele, und gab ihnen weitere Ideen für ihr Engagement mit auf den Weg: „Es wäre sicherlich ratsam, verstärkt die Ärzteschaft zu motivieren, mitzumachen; nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass ein Rauchstopp gut für Körper UND Psyche ist. Außerdem ist es wichtig, mit den Patientinnen und Patienten frühzeitig in den Dialog zu treten, damit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass es während des Aufenthalts mit dem Aufhören klappt.“
Auditorin Rustler ergänzte: „Bleiben Sie am Ball! Die Vielfältigkeit und Buntheit Ihrer Maßnahmen und die Art und Weise, wie Sie Ihre kreativen Ideen umsetzen und planen, gehören mit zu den besten Praxisbeispielen im Netzwerk.“ Eindrucksvoll an dem langjährigen Engagement seien auch die Kollegialität, die Interprofessionalität und der partizipative Ansatz der Weissenauer Rauchfrei-Gruppe. Politisch mangele es leider noch etwas an der Unterstützung. Rustler: „Da sind andere Nationen schon weiter.“