Die Abteilung für Allgemeinpsychiatrie am ZfP-Standort Zwiefalten steht unter neuer Leitung. Dr. Heinke Scholdei-Taut hat die chefärztliche Verantwortung für die insgesamt drei Stationen sowie die angeschlossene Ambulanz inne.
Am ZfP-Standort Zwiefalten hat Dr. Heinke Scholdei-Taut die chefärztliche Leitung der Abteilung für Allgemeinpsychiatrie übernommen. Die dreifache Mutter begann nach einer Familienpause ihre Karriere bei der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei und entschloss sich dann, Medizin zu studieren. Ihr Medizinstudium absolvierte sie an der Universität Tübingen, wo sie erstmals mit der Psychiatrischen Klinik in Zwiefalten in Kontakt kam.
2016 trat sie ihre erste Weiterbildungsstelle in der Forensischen Psychiatrie Zwiefalten an und promovierte zum Thema soziale Teilhabe psychisch kranker Menschen. Ihre Facharztausbildung führte sie durch verschiedene Bereiche der Psychiatrie, zuletzt war sie in der Regionalambulanz Münsingen tätig.
Im März 2022 erhielt Scholdei-Taut die Facharztanerkennung und übernahm zeitgleich die Leitung der allgemeinpsychiatrischen Aufnahmestation, später dann die Funktion der Oberärztin der gesamten Abteilung. „So konnte ich Schritt für Schritt mehr Verantwortung übernehmen und in die Führungsrolle hineinwachsen.“ Mit dem Weggang ihres Vorgängers Prof. Dr. Alex Gogolkiewicz eröffnete sich der zielstrebigen Psychiaterin dann die nächste Station auf ihrem Karriereweg: die ärztliche Leitung der Abteilung Allgemeinpsychiatrie I. „Diese Chance zur Weiterentwicklung habe ich gerne ergriffen, unter anderem auch, weil mir die Kontinuität wichtig war – für meine Teams, aber auch für mich“, betont die neue Chefärztin. Und gibt zu: „Herausforderungen liegen mir einfach.“
Diese Eigenschaft wird ihr bei der zukünftigen Entwicklung der Abteilung sicher von Nutzen sein. Beispielsweise bei der geplanten baulichen Modernisierung der Stationen im laufenden Betrieb, die sie gut begleiten und die Mitarbeitenden mitnehmen will. Weitere wichtige Zukunftsaufgaben sind die Weiterentwicklung der Dialektisch-Behavioralen-Therapieeinheit sowie die Erprobung neuer Therapieansätze. Derzeit wird auf einer der Stationen beispielsweise untersucht, wie erfolgsversprechend der Einsatz des erst kürzlich für den Einsatz in der psychiatrischen Behandlung zugelassenen Wirkstoffes Esketamin bei therapieresistenten Depressionen ist. „Hier leisten wir echte Pionierarbeit“, ist sich die Psychiaterin sicher.