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Ein Wanderpfad als Einladung zum Nachdenken /

Ein Mann und eine Frau zerschneiden mit einer Schere ein rotes Band, als symbolische Eröffnung des Tabakwanderpfads, im Hintergrund stehen die Teilnehmenden der Premierenwanderung.

Rauchfrei-Trainerin Evelyne Stumpp und Regionaldirektor Prof. Dr. Juan Valdés-Stauber eröffnen den diesjährigen Tabakwanderpfad am Standort Weissenau.

Anlässlich des Weltnichtrauchertags wurde am Standort Weissenau ein informativer Tabakwanderpfad eröffnet. Dieser veranschaulicht interaktiv die vielschichtigen Folgen des Tabakanbaus.

Bereits im Anbau schädlich für Mensch und Umwelt: Der zweite Tabakwanderpfad am Standort Weissenau wirft eindrücklich einen Blick auf jene Länder, in denen „das Drama Tabakkonsum beginnt“, wie es Rauchfrei-Trainerin Evelyne Stumpp bei der feierlichen Eröffnung formulierte. Sieben über das Gelände verteilte Info-Tafeln erzählen die Geschichte eines minderjährigen Jungen, der auf einer Tabakplantage in Malawi schuftet. Mittels per Smartphone scanbarer QR-Codes gelangen Interessierte auf online bereitgestellte weiterführende Informationen.

Bezug nehmend auf das diesjährige Weltnichtrauchertag-Motto der Weltgesundheitsorganisation (WHO) „Wir brauchen Nahrung, nicht Tabak“ wird aus der Perspektive dieses Jungen namens Zikomo berichtet, welche negativen Auswirkungen der Tabakanbau auf das Leben der Menschen und die Umwelt in dem ostafrikanischen Land zeitigt.

Weil die ganze Familie mitarbeiten muss, damit es zum Überleben reicht, bekommen die Kinder keine Schulbildung. Die Tabakpflanzen beanspruchen viel Raum und lassen die Böden ausdörren, die Erde benötigt nach jeder Ernte mehrere Jahre, um sich zu erholen. Große Flächen liegen deshalb brach und der Anbau von überlebensnotwendigem Gemüse und Getreide wird immer schwerer - die Bevölkerung hat kaum genug zu essen.

Durch den Kontakt mit den Tabakblättern und den eingesetzten Pestiziden werden die Menschen krank, die Sterblichkeitsrate ist hoch. Stumpp: „Allein in Malawi arbeiten zehntausende Kinder auf Tabakplantagen – daran muss ich immer denken, wenn ich hierzulande achtlos weggeworfene Zigarettenstummel auf dem Boden liegen sehe. Auch deshalb haben wir vom Qualitätszirkel Rauchfreies Krankenhaus viele Arbeitsstunden und reichlich Herzblut in dieses Projekt investiert.“

Prof. Dr. Juan Valdés-Stauber, Regionaldirektor Ravensburg-Bodensee im ZfP Südwürttemberg, sagte: „Dieser Pfad soll nicht nur eine Mahnung, sondern auch eine Einladung sein. Eine Einladung zum Nachdenken, was Tabakkonsum anrichtet. Nikotin ist ein mächtiger Gegner, wir sollten Raucher:innen jedoch nicht als Feinde, sondern als Verbündete ansehen, welchen wir Informationen und Hilfestellung anbieten möchten.“

Beginnend am großen Mitarbeitendenparkplatz führt der Tabakwanderpfad am Bistro und der Gärtnerei entlang, geht am Tiergehege und am Kinderspielplatz vorbei weiter, biegt dann in Richtung Gartenpavillon ab und endet schließlich an der Weggabelung vor dem Torbogen des Klostergebäudes. „Der Pfad ist Teil einer neuen Kampagne, mit der wir der Rauchfrei-Initiative unter dem Motto ‚Von Grau zu Bunt‘ einen frischen Schub geben möchten“, erläuterte Stumpp. Er wird das ganze Jahr über bestehen bleiben und von diversen Aktionen begleitet werden. Unter anderem wird im Sommer eine GeoCaching-Funktion aktiviert.

Info: Das ZfP Südwürttemberg setzt sich seit vielen Jahren aktiv für den Nichtraucherschutz ein, die Klinik in Weissenau ist als erste psychiatrische Einrichtung in Deutschland seit 2014 mit dem Silberzertifikat Rauchfreies Krankenhaus ausgezeichnet. Im Jahr 2022 erstellte der Qualitätszirkel Rauchfreies Krankenhaus einen ersten Tabakwanderpfad, der anlässlich des Weltnichtrauchertags 2023 nun komplett neu gestaltet wurde.




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