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Ein Spitzenwechsel: Prof. Dr. Iris Tatjana Graef-Calliess tritt neues Amt an /

Eine Frau mit dunklen Locken, weißer Bluse und schwarzem Blazer.

Prof. Dr. Iris Tatjana Graef-Calliess ist neue Ärztliche Direktorin der Klinik I und Leiterin des Zentralbereichs Forschung und Lehre.

Prof. Dr. Iris Tatjana Graef-Calliess ist neue Ärztliche Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I der Universität Ulm am Standort Weissenau sowie Leiterin des Zentralbereichs Forschung und Lehre des ZfP Südwürttemberg. Zudem wird die renommierte Wissenschaftlerin und erfahrene Psychiaterin Mitglied der Geschäftsleitung.

Mit einem beeindruckenden Werdegang und viel Leidenschaft für die Psychiatrie bringt Prof. Dr. Iris Tatjana Graef-Calliess frischen Wind in das ZfP Südwürttemberg. Ihr umfassender Hintergrund in Philosophie und Medizin, gepaart mit internationaler Erfahrung und einem klaren Fokus auf sozialer und transkultureller Psychiatrie, machen sie zur idealen Nachfolgerin von Prof. Dr. Tilman Steinert.

Bevor Graef-Calliess den Weg in die Psychiatrie einschlug, absolvierte sie ein Studium Generale in Krakau und studierte Slawische Philologie, Philosophie und Osteuropäische Geschichte. „Dabei wurde mir schon früh klar, dass Medizin und Philosophie unter anderem als zwei Seiten einer Medaille betrachtet werden können“, erinnert sich die Psychiaterin. Mit dem Medizinstudium, das sie in verschiedene Länder führte, konnte sie ihrem ausgeprägten Interesse für das menschliche Gehirn und die Psyche nachgehen.

Die Assistenzarztzeit verbrachte sie zunächst kurz in Reichenau, bevor sie in die Schweiz wechselte. „Dort habe ich einen Eindruck von dem bekommen, was gute Psychiatrie ausmacht. Das hat mich sehr geprägt“, erinnert sich Graef-Calliess. Eine gute Psychiatrie lebt ihrer Ansicht nach von Beziehungsgestaltung und einem ganzheitlichen und integrativen Ansatz, der auch Themen wie sektorenübergreifende Behandlungsansätze, Deeskalation sowie Umgebungsfaktoren, sei es beispielsweise Architektur oder Klima, mit einbezieht.

Bei einem Weltkongress in Hamburg traf sie nach einigen Jahren in der Schweiz den Sozialpsychiater Prof. Dr. Wielant Machleidt, der ihr von den fortschrittlichen Ansätzen der Medizinischen Hochschule Hannover berichtete. Beeindruckt von diesen Konzepten wechselte sie 2001 nach Hannover. „Das war damals eine der ersten Anlaufstellen für alle, die an universitärer Sozialpsychiatrie interessiert waren“, erzählt sie.

In Hannover konnte die leidenschaftliche Klinikerin und Forscherin ihre Interessen voll entfalten. Seit 2008 leitet sie dort die Forschungsgruppe für Soziale und Transkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie. Graef-Calliess hat selbst internationale Wurzeln und stammt aus einer deutsch-polnischen Arztfamilie. Zudem baute sie eine Spezialsprechstunde für Migration und Seelische Gesundheit auf und leitete bis 2017 ein Zentrum für Transkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie.

Ihre Expertise bringt sie auch als Leiterin des Fachreferats für Interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie bei der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und der Section Cultural Psychiatry bei der European Psychiatric Association (EPA) sowie als Mitglied des Arbeitskreises Migration und Öffentliche Gesundheit bei der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration ein.

Ein weiteres Anliegen von Graef-Calliess ist die Förderung des psychiatrischen Nachwuchses. Seit 2001 unterrichtet sie an der Medizinischen Hochschule Hannover und wurde 2019 zur außerplanmäßigen Professorin ernannt. Bereits 2002 gründete sie das Referat Young Psychiatrists in der DGPPN, wenig später auch in der europäischen Fachgesellschaft EPA. „Das Fachgebiet braucht dringend Nachwuchskräfte“, betont die neue Ärztliche Direktorin und Leiterin des Forschungsbereichs, die künftig auch das Blockpraktikum für Studierende verantworten wird. Stolz ist sie darauf, mit den Young Psychiatrists eine wichtige Plattform für den Austausch junger Menschen geschaffen zu haben.

Bis zuletzt war Graef-Calliess Ärztliche Direktorin in der KRH Psychiatrie Wunstorf. Ihre Entscheidung für den Wechsel ins ZfP Südwürttemberg begründet sie folgendermaßen: „Das ZfP ist mir schon viele Jahre bekannt für seine hochkarätige Versorgung und seine tolle Forschungsabteilung. Die neue Position bietet mir die Möglichkeit, meinen Fokus etwas stärker auf die Forschung und strategische Aspekte auszurichten.“ Besonders die Kombination aus klinischer Versorgung und Forschung findet sie spannend. Ihre bewegte Vita macht es verständlich, wenn sie sagt: „Es wurde mal wieder Zeit für einen Aufbruch.“

Bei der Verabschiedung ihres Vorgängers Prof. Dr. Tilman Steinert wurde Graef-Calliess von Geschäftsführer Dr. Dieter Grupp offiziell im Amt willkommen geheißen. „Ich freue mich, dass wir für diese Position eine engagierte Sozialpsychiaterin mit Forschungsschwerpunkt Transkulturelle Psychiatrie gewinnen konnten, die auch umfangreiche Führungs- und Leitungserfahrung einbringen kann“, betonte Grupp. Mit Prof. Dr. Iris Tatjana Graef-Calliess tritt eine erfahrene und visionäre Ärztin das Amt an, die sowohl die klinische Versorgung als auch die Forschung im ZfP Südwürttemberg weiter voranbringen wird.




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