Tiefseemonster, Libellen, Fische, Schnecken und Echsen: Diese und andere Lichtobjekte schlängelten sich am Mittwochabend durch das Weissenauer Klinikgelände und versetzten die Besuchenden ins Staunen. Initiiert wurde das gelungene Projekt von Mitarbeitenden der Forensischen Klinik.
Das Ravensburger Lichterfest, das vom Kapuziner Kreativzentrum ins Leben gerufen wurde, ist inzwischen weit über die Grenzen der Stadt bekannt und für viele ein besonderes Highlight. Um auch die Patient:innen an diesem ganz besonderen Zauber teilhaben zu lassen, hatten Mitarbeitende der Forensischen Klinik in Weissenau eine Idee: Ein eigener interner Lichterumzug für den Standort Weissenau unter dem Motto "Von Patient:innen für Patient:innen".
Der Vorschlag von Arlene Piesch und Simone Denes stieß bei der Ärztlichen Direktorin Dr. Roswita Hietel-Weniger auf fruchtbaren Boden. Mit der Unterstützung vom Ravensburger Kapuziner Kreativzentrum wurde ein Workshop organisiert, bei dem die Macher:innen des Lichterfestes ihr Know-how zur Verfügung stellten. Piesch und Denes nahmen die Organisation in die Hand und holten weitere Stationen und Bereiche mit ins Boot. „So entstand ein richtig tolles Gemeinschaftsprojekt“, berichten Piesch und Denes.
Nach vielen Wochen Arbeit war es dann zum Abschluss der Fasnetszeit am Aschermittwoch so weit. Eingeleitet von einem Trommelwirbel und zu Starwars-Musik setzte sich der 80 Meter lange Zug, der aus mehr als 20 Lichtobjekten, die von 87 Träger:innen getragen wurden, bestand, langsam in Bewegung. Ein großer Vogel, der einen Wurm fraß, bewegte sich so wild, dass er immer wieder gebändigt werden musste. Ein Ufo mit Ausguck schwebte durch die Dämmerung, begleitet von einer kleinen friedlichen Rakete, die um ihn herum flog. Ganze Fischschwärme leuchteten im angedeuteten Aquarium, anmutig von einer Seeanemone flankiert. Eine Schnecke, Echsen, Tiefseemonster, Fliegen und zarte Libellen, alles war vertreten.
Die Teilnehmenden des Lichter-Zuges strahlten mit den Werken aus Weiden und Peddigrohr, Malerklebeband und mehrlagigem Japanpapier um die Wette, eine Percussion-Gruppe sorgte für die musikalische Umrahmung. Und das zahlreiche Publikum, das aus Mitarbeitenden, Patient:innen; Bewohner:innen und Klient:innen bestand, war sichtlich beeindruckt von dem Schauspiel. „Eine gemeinschaftliche Anstrengung, die sich gelohnt hat und noch lange nachwirken wird“, fasst Roswita Hietel-Weniger zusammen. Im Mai werden Fotos und einige der Lichtobjekte im Foyer des Zentralgebäudes ausgestellt werden.