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72 Stunden Engagement für das Fachpflegeheim Weissenau /

Drei Damen stehen hinter einem frisch bepflanzten Hochbeet und lächeln in die Kamera.

Eva Dechant (Mitte), Leiterin des Geschäftsbereichs Gemeindepsychiatrie Ravensburg-Bodensee des ZfP Südwürttemberg, freut sich mit Sozialarbeiterin Katharina Sailer (l.) und Alexa Kuhnle (r.), pflegerische Leiterin der Wohngruppe, über das Engagement der Jugendlichen.

Seit kurzem schmücken drei Hochbeete das Fachpflegeheim des ZfP Südwürttemberg in Weissenau – dank des Engagements von Jugendlichen. Sie haben die Hochbeete während der bundesweiten 72-Stunden-Aktion für die Bewohnenden gebaut.

Drei Tage lang wurde in der Wohngruppe 206 des Fachpflegeheims gehämmert und gewerkelt: Im Rahmen der 72-Stunden-Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seiner Verbände bauten sieben junge Erwachsene ehrenamtlich drei Hochbeete für die chronisch psychisch erkrankten Bewohnenden: je eines für den Innenhof und den Garten sowie ein kleines, mit Rollen versehenes Hochbeet für die Innenräume. Frisch bepflanzt mit Kräutern und Setzlingen ziehen die duftenden Beete nun immer wieder die Aufmerksamkeit der Bewohnenden auf sich. Eva Dechant, Leiterin des Geschäftsbereichs Gemeindepsychiatrie Ravensburg-Bodensee, freut sich über das rundum erfolgreiche Projekt: „Die Hochbeete sind eine tolle Bereicherung für die Wohngruppe – für Bewohnende wie Mitarbeitende.“ Besonders angetan zeigt sich die Geschäftsbereichsleiterin von dem mobilen Hochbeet: „So haben auch in ihrer Bewegung eingeschränkte Bewohnende die Möglichkeit, sich in ihrem Zimmer an der Kräuterbepflanzung zu erfreuen.“ Sozialarbeiterin Katharina Failer, die federführend am Projekt mitwirkte, betont: „Die Beete sind nicht nur optisch, sondern auch sensorisch für die Heimbewohner sehr ansprechend.“

Auf die Mitarbeiterin im Sozialdienst kam vergangenes Jahr Verena Huber zu, Pastoralassistentin in der Kirchengemeinde Ravensburg-Mitte und dort auch für den Bereich Jugendarbeit zuständig. Aus ihrer Tätigkeit als Seelsorgerin war ihr das Fachpflegeheim bereits bekannt. Hubers Idee, Jugendarbeit und Fachpflegeheim bei der bundesweiten Sozialaktion zusammenzubringen, begeisterte nicht nur Katharina Failer, sondern auch Eva Dechant und Pflegedienstleiterin Regina Jacobs. „Für uns war direkt klar, dass sich das ZfP gerne an solch einer schönen Aktion beteiligt. Auch die Resonanz von Angehörigen und gesetzlichen Betreuungspersonen war sehr gut.“ Gemeinsam den Bewohnenden mit einer simplen Aktion etwas nachhaltig Gutes tun, war ein Ziel Hubers. Aber auch: „Das Fachpflegeheim und damit das Leben der Bewohnenden und die Arbeit des ZfP sichtbarer zu machen.“ Auch Alexa Kuhnle, pflegerische Leiterin der Wohngruppe, zieht ein positives Fazit. Als harmonisch und entspannt beschreibt sie die Stimmung in der Wohngruppe während des dreitätigen Projekts. „Die Bewohnenden waren interessiert und kamen gerne in Kontakt mit den Jugendlichen. Alle sind sich sehr offen und angstfrei begegnet.“ 

Einblicke in die Psychiatrie 

Bevor die Hochbeete offiziell an die Wohngruppe übergeben werden konnten, standen den sieben Mitwirkenden – mit dem Kauf der Materialien, dem Bau und Bepflanzen der Hochbeete – drei arbeitsreiche Tage bevor. Ebenso viel Engagement steckten sie schon vorab in das Projekt. Neben organisatorischen Abläufen, die geplant wurden, mussten Sponsoren akquiriert werden. Holz, Erde, Pflanzen und alles was nötig war, um den Bau der Hochbeete zu realisieren, wurde aus Sponsorengelder bezahlt. Die jungen Freiwilligen sind in der Jugendarbeit der Kirchengemeinde Christkönig in Ravensburg aktiv, engagieren sich als Gruppenleitende oder waren Ministrant:innen. „Es ist schön, etwas Gemeinnütziges zu tun“, beschreibt Miriam ihre Motivation. „Auch mal zu sehen, was man in nur 72 Stunden schaffen kann, wenn mehrere anpacken.“ Sie studieren, sind in der Ausbildung oder stehen schon im Berufsleben  wie Landschaftsgärtner Joshi, der die Hochbeete konzipierte und beim Bau anleitete. „Im Fachpflegeheim wurden wir super aufgenommen, sehr unterstützt und während der Arbeit verköstigt“, so eine Jugendliche. Jede:r der Freiwilligen nimmt aus der Erfahrung etwas mit. Hanna beispielsweise war überrascht, wie wenig ihre Vorstellungen eines Fachpflegeheims der Realität entsprachen: „Die Räumlichkeiten wirken warm und einladend, das Zusammenleben sehr harmonisch.“

Fest steht: Von dem Projekt haben alle Seiten profitiert. Die Bewohnenden, die sich künftig mit Unterstützung um die Beete kümmern werden, aber auch die jungen Erwachsenen, die neue Einblicke erhielten und Erfahrungen sammelten. Auch künftig wolle man gerne an weiteren Aktionen teilnehmen, betonen Eva Dechant und Regina Jacobs. Sie und alle Mitwirkenden des ZfP Südwürttemberg sind sich einig: „Unser Dank und Respekt gilt den Jugendlichen für ihr großes Engagement.“ 




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